Nur über Forschung wird es gelingen, Leukämien sowie andere schwere Blut- und Knochenmarkserkrankungen zu heilen. Aus diesem Grund fördert die José Carreras Leukämie-Stiftung seit fast drei Jahrzehnten die medizinische Forschung und wurde deshalb von der Deutschen Universitätsstiftung und dem Stifterverband als Wissenschaftsstiftung des Jahres 2019 ausgezeichnet. Ein langjähriger Partner der José Carreras Leukämie-Stiftung ist die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO). Auf dem DGHO-Jahreskongress, der vor wenigen Tagen in Hamburg stattgefunden hat, wurden neun Promotionsstipendien an Doktorandinnen und Doktoranden sowie zwei Forschungsstipendien vergeben. Außerdem stellten zwei Forscherinnen ihre Arbeiten vor.
Prof. Dr. Andreas Neubauer, Mitglied des Stiftungsvorstandes der José Carreras Leukämie-Stiftung, Direktor der Klinik für Innere Medizin und Hämatologie, Onkologie, Immunologie sowie Leiter des Carreras Leukämie Zentrums am Universitätsklinikum: „Die große Vision von José Carreras lautet: ,Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei jedem.‘ Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Unterstützung der Forschung das wesentliche Element. Nur durch Erkenntnis kommt man zu Fortschritt, und dies gilt insbesondere für die Behandlungen von Leukämien. Die Explosion des Wissens, die wir in den vergangenen Jahren gesehen haben, ist fast ausschließlich über Forschung erreicht worden. Und fast immer sind an diesen Forschungsprojekten Doktorandinnen und Doktoranden beteiligt, zumal sie eine besondere Motivation haben. Diese Kombination aus Forschung und dem Ziel, einen akademischen Grad zu erreichen, macht dieses Doktoranden-Projekt so interessant und so erfolgreich.“
Über das José Carreras-DGHO-Stipendienprogramm werden pro Jahr bis zu zehn Doktorandinnen und Doktoranden gefördert. Dabei erhalten die Stipendiaten über zwölf Monate monatlich 1.000 Euro. Zusätzlich kann die Teilnahme an fachbezogenen Kongressen mit bis zu 400 Euro unterstützt werden. Gestiftet wird das Fördergeld für die Stipendien von der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung. Für das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium sind Bewerbungen jeweils bis zum 15. Januar und zum 30. Juni eines jeden Jahres möglich.
Auf dem DGHO-Jahreskongress wurden außerdem zwei José Carreras Forschungsstipendien vergeben. Die Stipendien sind für Mediziner und Naturwissenschaftler bestimmt, die bereits Erfahrung in der hämatologischen, zellbiologischen, immunologischen oder psychoonkologischen Forschungsarbeit besitzen, an einer wissenschaftlichen Institution in Deutschland arbeiten und nicht älter als 35 Jahre sind. Für das Stipendium ist ein Förderbetrag von 41.400 EUR p.a. vorgesehen. Die Förderdauer beträgt bis zu drei Jahre.
Promotionsstipendiaten 1. Halbjahr 2023:
Lydia Karolius, Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin V – Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie: „Charakterisierung der rRNA-Methytransferase FBL als therapeutische Zielstruktur in der akuten myeloischen Leukämie.“
Jana Nieruch, Universitätsklinikum Frankfurt: Goethe-Universität, Medizinische Klinik 2 – Hämatologie/Onkologie: „Charakterisierung der aminosäureabhängigen GATOR2/ESCRT-I-Interaktion in der akuten myeloischen Leukämie.“
Laura Werner, Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin V – Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie: „Aufdeckung neuer therapeutischer Ansatzpunkte zum Überkommen von Therapieresistenz in FLT3-mutierter AML.“
Promotionsstipendiaten 2. Halbjahr 2023:
Keshia Aerchlimann, Universität Leipzig, Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie: „Etablierung eines Organ-on-Chip Knochenmarkmodells für Tumorzellen der akuten myeloische Leukämie (AML) und Testung des Anti Tumor Potentials von durch CAR-T Zellen produzierten extrazellulären Vesikeln (EVs).“
Giovanni Greiner, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg und III. Medizinische Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM): „Liquid biopsy“ und Immuntherapie bei B-Zell-Lymphomen: diagnostische Implikationen und Möglichkeiten.“
Sven Liesenfelder, RWTH Aachen/Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik: „Targeted manipulation of AML-associated DNA-methylation patterns using CRISPR-mediated epigenome editing.“
Julius Reckmann, Universitätsmedizin Mainz, III. Medizinische Klinik (Hämatologie, Medizinische Onkologie): „Untersuchungen zur Feinspezifität von natürlich vorkommenden HLA-unabhängigen T-Zellrezeptoren gegen den Urokinase-Typ Plasminogen Aktivator Rezeptor (uPAR).“
Rihem Tadjine, Universitätsklinikum Halle, Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV (Onkologie): „Untersuchungen zur Funktion der PIM-Kinasen im T-Zell Lymphom.“
Samuel Weinschenk, Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin I (Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation): „Entwicklung einer Multiplex-Assay-Plattform zur Detektion von ZNS-Lymphomen als minimal invasive Tumordiagnostik und -überwachung mittels zirkulierender Tumor-DNA aus Liquor.“
José Carreras Forschungsstipendien:
Forschungsstipendiaten 2023
Anna-Sophia Hellmuth, Universitätsklinikum Tübingen: „Modellierung der Leukämieprogression bei kongenitaler Neutropenie unter Verwendung von menschlichen Zellen und Zebrafischen“.
Dr. Maximilian Maurice Kiefer, Universitätskliniken des Saarlandes: „Weiterentwicklung der BAR-Antikörper (B-Zell Rezeptor Antigene für rückwärtsgerichtetes Targeting) in-vitro und in-vivo“.
Information für Doktorandinnen und Doktoranden:
Call for proposals: Bewerbungsschluss für die José Carreras-GPOH-Promotionsstipendien für pädiatrische Onkologie und Hämatologie am 30. November 2023.
Die Ausschreibungsunterlagen für die José Carreras-GPOH-Promotionsstipendien sind auf der Webseite der Stiftung unter https://www.carrerasstiftung.de/stipendien/ zu finden, ebenso die Unterlagen für die José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien und José Carreras-Forschungsstipendien.