Im Rahmen der ersten Bewerbungsrunde im Jahr 2024 werden gefördert (in alphabetischer Reihenfolge): Kristin Beckmann, Lea Gammel, Laura Holzapfel, Max Köppel, Philipp Kunik, Julia Küpker und Selina Neunhäuser.
Kristin Beckmann, Universitätsklinikum Heidelberg – Zentrum für Innere Medizin V – Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie
Titel der Forschungsarbeit: Untersuchung der funktionellen Rolle Resistenz-vermittelnder Gene zur Entschlüsselung molekularer Mechanismen der Resistenzentstehung in der akuten myeloischen Leukämie.
“Die akute myeloische Leukämie (AML) betrifft vor allem Patienten im höheren Erwachsenenalter. In den letzten Jahren gab es viele neue Behandlungsoptionen und auch neue Therapeutika. Dennoch sprechen einige Patienten nicht auf eine Therapie an oder werden resistent und erleiden ein Rezidiv. Im Rahmen meiner Promotion möchte ich die Mechanismen dieser Resistenzentstehung untersuchen. Ich befasse mich hierbei mit den Resistenzen gegenüber dem neu zugelassenen Wirkstoff ,Venetoclax’. Die Aufdeckung der molekularen Mechanismen hinter dieser Resistenzentstehung ermöglicht ein besseres Verständnis der Krankheit und liefert Einblicke in die Wirkweise dieser neuen Therapiemöglichkeit. Dank der Förderung durch das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium kann ich mich uneingeschränkt auf meine Forschung konzentrieren.”
Lea Gammel, Universitätsklinikum Regensburg – Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III – Hämatologie, Onkologie, Stammzelltransplantation & Zelltherapie…
Titel der Forschungsarbeit: Vergleichende phänotypische, funktionelle und molekulare Analyse naiver und Antigen-erfahrener regulatorischer T-Zellen nach Transduktion mit chimären Antigenrezeptoren (CAR)
“Immunzellen des Spenders tragen zum Therapieerfolg nach Stammzelltransplantationen bei Leukämie- und Lymphomerkrankungen bei, können aber auch die Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) auslösen. Im Rahmen meiner Promotion möchte ich CAR-transduzierte Subpopulationen regulatorischer T-Zellen funktionell charakterisieren, um die Prävention und Therapie der GvHD nach allogener Stammzelltransplantation zu verbessern. Das Stipendium ermöglicht es mir, mich diesem Projekt für ein ganzes Jahr vollumfänglich zu widmen.”
Laura Maria Holzapfel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – II. Medizinische Klinik und Poliklinik – Onkologie, Hämatologie, Knochenmarktransplantation mit Abteilung für Pneumologie, Arbeitsgruppe Akute Leukämien
Titel der Forschungsarbeit: Evaluation einer neuen immuntherapeutischen Kombinationstherapie in der akuten myeloischen Leukämie
“Die Antikörper-Blockade von Immune-Checkpoint-Molekülen erzielt beeindruckende klinische Erfolge. Immune-Checkpoint-Moleküle sind entscheidend im Immune-Escape von Tumoren und stellen wichtige Kontrollpunkte des Immunsystems dar. Vorarbeiten zeigten deutlich, dass die Blockade der TIGIT-Achse zur verstärkten immunzell-vermittelten Lyse oder Phagozytose von AML-Zellen führen kann. Jedoch deuten aktuelle Forschungsergebnisse auch darauf hin, dass Kombinationen von mehr als einem Immune-Checkpoint-Inhibitor in höheren Ansprechraten und nachhaltigeren Antitumorreaktionen resultieren könnten als die Behandlung mit nur einem Wirkstoff. Das Ziel meiner Forschung ist zu ergründen, ob sich diese Hypothese bestätigt, dass die Blockade neuartiger Zielstrukturen eine aussichtsreiche Therapieoption für AML-Patienten darstellt. Durch das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium und meine Promotion am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf habe ich die Möglichkeit, mich mit vollem Engagement der Erforschung der akuten myeloischen Leukämie zu widmen. Mein Ziel ist es, dazu beizutragen, die Therapien für Patienten zu verbessern, was mir sehr am Herzen liegt.”
Max Köppel, Universitätsklinikum Würzburg- Medizinische Klinik und Poliklinik II
Titel der Forschungsarbeit: CARTCHIP – Entwicklung präklinischer Zellkulturmodelle zur Charakterisierung von CAR-T assoziierten Leukämien bei Patienten mit Multiplem Myelom
“Die Prognose von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen hat sich in den letzten Jahren durch den Einsatz zellulärer Immuntherapien signifikant verbessert. Trotz ihrer beachtlichen Wirksamkeit bleibt insbesondere die Therapie mit chimären Antigen-Rezeptor-T (CAR-T)- Zellen jedoch weiterhin ein junges Therapieverfahren, dessen Nebenwirkungen noch nicht vollumfänglich verstanden sind. Kürzlich veröffentlichte Studiendaten zeigen für das Multiple Myelom ein relevant erhöhtes Risiko für das Auftreten therapie-assoziierter myeloischer Neoplasien nach Therapie mit anti-BCMA CAR-T-Zellprodukten. Gleichzeitig wissen wir, dass auch andere Faktoren, wie beispielsweise das Alter oder eine langjährige Behandlung mit alkylierenden Chemotherapeutika die Entstehung von Zweittumoren bei Patienten mit Multiplem Myelom begünstigen können. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens möchte ich deswegen die Entstehung von myeloischen Neoplasien mittels innovativer in vitro-Modelle simulieren. Mein Forschungsvorhaben soll dabei helfen, das Risiko von hämatologischen Zweitneoplasien nach CAR-T-Zelltherapie besser einschätzen zu können und leistet auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zu einer noch sichereren Anwendung dieser hoch effektiven Therapieform.”
Philipp Kunik, Universitätsklinikum Frankfurt – Medizinische Klinik II – Hämatologie/Onkologie
Titel der Forschungsarbeit: Identifizierung prognostischer Marker für das Ansprechen der CPX-351-Therapie bei AML-Patienten mittels BH3-Profiling
“Die akute myeloische Leukämie (AML) ist trotz der Entwicklung neuer, zielgerichteter Therapien weiterhin eine schwer behandelbare Erkrankung. Zahlreiche molekulare Mechanismen können zur Ausbildung von Resistenzen und somit zu einem verschlechterten Therapieansprechen oder Rezidiven führen. Der Fokus meiner Arbeit liegt auf den Fehlregulationen des programmierten Zelltodes (Apoptose). Wird die Apoptose in den Krebszellen durch verstärkte Aktivität von anti-apoptotischen Proteinen gehemmt, können diese Zellen die zellschädigende Chemotherapie überleben. Mit dem BH3-Profiling lässt sich ein Schwellenwert für die Auslösung der Apoptose ermitteln und die maßgeblich beteiligten anti-apoptotischen Proteine identifizieren. In meiner Arbeit werde ich Knochenmarksproben von Hochrisiko-AML-Patienten, die mit dem Chemotherapeutikum CPX-351 behandelt wurden, mittels BH3-Profiling analysieren, um prädiktive Marker, für das Ansprechen auf CPX-351, zu finden. Der Förderung durch das José-Carreras-DGHO-Promotionsstipendium verdanke ich die Möglichkeit, mich mit voller Energie auf die Realisierung des Forschungsprojekts fokussieren zu können.”
Julia Küpker, Ruhr-Universität Bochum – Institut für Humangenetik
Titel der Forschungsarbeit: Charakterisierung hereditärer genetischer Prädispositionen bei hämatologischen Neoplasien mittels optischer Genomkartierung
“Meine Studie zur Erforschung genetischer Ursachen von Leukämien zielt darauf ab, die Krankheitsentstehung besser zu verstehen. Obwohl bereits einige prädisponierende Gene bekannt sind, besteht weiterhin großer Forschungsbedarf auf dem Gebiet der genetischen Ursachen. Unsere Arbeit trägt dazu bei, diese Wissenslücken zu schließen und die diagnostischen Möglichkeiten unserer Patienten zu verbessern.”
Selina Neunhäuser, Universitätsklinikum Heidelberg – Zentrum für Innere Medizin V – Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie
Titel der Forschungsarbeit: Metabo-Proteo-Genomics auf Einzelzellbasis zur Charakterisierung metabolischer Schwachstellen in akuter myeloischer Leukämie
“Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine aggressive Erkrankung des blutbildenden Systems. Trotz anfänglich guter Behandlungserfolge kann die Anwesenheit verbleibender Stammzell-ähnlicher Zellen zu Rückfällen führen, was die Prognose der Patienten erheblich verschlechtert. Daher möchte ich im Rahmen meines Promotionsprojektes den Stoffwechsel dieser leukämischen Stammzellen mithilfe hochauflösender Analysen auf Einzelzellebene näher beleuchten, um aus den metabolischen Veränderungen zugrundeliegende Mechanismen offenzulegen, die im Folgenden Grundlage potenzieller neuer Therapien sein könnten. Das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium ermöglicht es mir, mich diesem Ziel uneingeschränkt zu widmen.”