Leukämie fragt nicht, wer du bist

Drei Mal „Spitz auf Knopf“

Drei Mal rang John aus Dommitzsch im Kampf gegen seine Leukämie mit dem Tod und er gewann! Rückblick: An einem ganz normalen Freitag bekam der damals 27Jährige Schmerzen in seinem Bein, sodass er plötzlich nicht mehr laufen konnte. Der Hausarzt vermutete eine Thrombose und nahm ihm Blut ab. Eine pensionierte Hausärztin, die auch zugegen war, sah Johns Blutergebnisse im Faxgerät. Sie war sofort alarmiert und ließ John ausrichten, er müsse sofort ins Krankenhaus. Es war keine Zeit zu verlieren.

 

„Zwei Tage später wäre wohl zu spät gewesen“

Die Diagnose lautete Akute Lymphatische Leukämie (ALL). Sofort wurde John in das Uniklinikum Leipzig überwiesen und noch am selben Tag bekam er eine Chemotherapie – „zwei Tage später wäre wohl zu spät gewesen“, erzählt John, der diesen Schock erst einmal verarbeiten musste. Fast täglich fährt Mutter Annett von Dommitzsch nach Leipzig in die Klinik, um ihrem Sohn in diesen schweren Stunden beizustehen. Eine intensive Therapie mit lebensbedrohlichen Auswirkungen begann. Doch zu dem Zeitpunkt ahnt John noch nicht, was auf ihn zukommt.

 

Wenn Minuten zu stunden werden

Nach nur drei Wochen bekam John in der Nacht plötzlich Schüttelfrost, hohes Fieber und Durchfall – eine Sepsis. Sofort wurde er auf die Intensivstation verlegt. Sein Leben hing am seidenen Faden. Johns Mutter wurde gerufen, sie solle sofort kommen, sein Zustand habe sich sehr verschlechtert. Mutter Annett durchlebte eine furchtbare Zeit des Bangen und Wartens. Es war für sie kaum auszuhalten. Zwei Tage und Nächte kämpften die Ärzte um sein Leben genauso wie John selbst. Dann ging es ihm langsam wieder besser und es stand fest, er ist über den Berg. Trotz dieses dramatischen Starts schlug die Chemotherapie gut an. Im März 2018 konnte John nach über einem Jahr aus der Uniklinik Leipzig entlassen werden. „Jetzt wird endlich alles gut“, dachte er.

 

John während der Behandlung...
John nach der Behandlung!

Rückfall – nur eine Knochenmarkstransplantation kann ihn retten

Im Sommer 2018 ergab eine Knochenmarkskontrolle: Die Leukämie war zurück! Johns Gefühle fuhren Achterbahn, und er fragt sich „warum passiert mir das“? Zunächst erhielt er eine ambulante Chemotherapie in Tablettenform. Doch im Februar 2019 vermehrten sich die Krebszellen derart rasant, dass nur noch eine Knochenmarkstransplantation Johns Leben retten konnte. Zunächst hatte er diese schwierige Behandlung abgelehnt. Die Familie von John will jede Entscheidung akzeptieren, auch wenn es noch so schwer fällt. Nach reiflichen Überlegungen jedoch und innerem Ringen um Für und Wider beschließt er, zu kämpfen.

 

Kein Weg zurück

Ein Knochenmarkspender wurde gesucht und gefunden – ein Glücksfall. Nach sechs Ganzkörperbestrahlungen und einer Hochdosistherapie war es dann so weit, es gab keinen Weg zurück: Die Transplantation wurde durchgeführt. Ein Abschied ins Ungewisse, ob John überlebt. Sie gelang, was nicht selbstverständlich ist.

 

Dem krebs schöpferisch entgegentreten

Drei Jahre sind zwischenzeitlich vergangen. Heute geht es dem 31Jährigen gut. Der schwere Weg der Therapie hat Johns Kreativität frei werden lassen. Bereits im Krankenhaus fing er an zu malen. Er hat zum Stift gegriffen, um mit dem Schöpferischen dem Krebs als Sinnbild des Todes entgegenzutreten. Das Malen wird zur Leidenschaft, ist ein Bedürfnis und wird zum Beruf. John mietet in Dommitzsch am Elberadweg in Sachsen ein Atelier und arbeitet als Künstler. Seine Werke verkauft er in ganz Deutschland. Zudem unterstützt er die José Carreras Leukämie-Stiftung mit einem Teil aus den Verkaufserlösen seiner Werke.

Zwei Tage später wäre wohl zu spät gewesen,

John im Atelier: Der Umgang mit seiner Erkrankung zeigte ihm Zugang zu seiner Kreativität

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