„Von unserem starken und lebensfrohen Kind war nicht mehr viel übrig. Lajla aß und trank nichts. Mehr als ein müdes Hallo kam auch nicht über ihre Lippen. Unser großes Mädchen so zu sehen, zerstörte auch uns mehr und mehr“, erzählen Lajlas Eltern über die schlimmste Zeit in ihrem Leben.
Das ärztliche Team war am Anfang optimistisch: Lajla habe eine 85 bis 90 prozentige Überlebenschance und solle in sechs bis neun Monaten alles überstanden haben. Nur: Lajlas Therapie verläuft nicht nach Plan. Der Krebs ist so aggressiv, dass Lajla ohne eine Knochenmarktransplantation keine Überlebenschance hat. Trotz intensiver Chemotherapien erreicht Lajla nicht die notwenige Remission für die Transplantation.
Noch vor ein paar Jahren wäre dies das Todesurteil gewesen. Seit 2019 jedoch kann eine neue Antikörper-Therapie eingesetzt werden, um vor der Transplantation alle Krebszellen im Körper abzutöten. Doch wieder gibt es einen Rückschlag: Aufgrund ihres geschwächten Immunsystems erleidet Lajla eine schwere Lungenentzündung. „Nachdem auch die Ärzte nervös wurden und man ihnen die Anspannung ansah, wurde unsere Angst noch größer. Doch Lajla zeigte es uns allen und kämpfte sich zurück ins Leben.
Nach der Knochenmarktransplantation ging es Lajla erstmal gut. Aber bei einer Jahresuntersuchung im Juni 2021 der nächste Schock: ein Rückfall. Lajla wird dieses Mal mit einer CAR-T-Zelltherapie behandelt – eine Form der Immuntherapie, bei der das körpereigene Abwehr- oder Immunsystem sich gegen die Tumorzellen richtet. Die moderne Krebsbehandlung schlägt an. Dem Mädchen geht es zunehmend wieder gut. Sie benötigt seit der Therapie aber alle zwei Wochen Immunglobuline für ihr Immunsystem. Lajla ist heute in der 5. Klasse. In ihrer Freizeit tanzt und spielt sie gerne Handball.
Diese Krankheit habe die ganze Familie verändert, zumal zeitgleich mit Lajlas Erkrankung Tochter Alija geboren wurde und auch die damals dreijährige Tochter Lamija versorgt werden musste. „Beide Schwestern haben ein Jahr lang überwiegend bei den Großeltern, Tanten und Onkeln verbracht. Wir sind sehr dankbar für unsere große und liebevolle Familie, die alles getan hat, damit es den beiden gesunden Kindern an nichts fehlte.“
Die Eltern: „Wir halten nichts mehr für selbstverständlich, erfreuen uns auch an kleinen Dingen und haben gelernt alles besser zu schätzen. Jeder kennt den Satz ,Gesundheit ist das Wichtigste’, aber man versteht erst die wahre Bedeutung, wenn man so einen Schicksalsschlag erleben musste. Wir haben eine zweite Chance bekommen und das ist nicht selbstverständlich. Darum sind wir mehr als dankbar.“
Wir sind dankbar für unsere zweite Chance
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